RefWorks – the show goes on
Die Literaturverwaltungssoftware RefWorks wurde fĂŒr die Jahre 2008 und 2009 aus StudiengebĂŒhren finanziert, mit teilweise problematischen Auflagen und EinschrĂ€nkungen. So war die Nutzung beitragspflichtigen Studierenden vorbehalten, was etwa Promotionsstudierende vom Einsatz einer gerade fĂŒr diese Gruppe sehr sinnvollen Anwendung abhielt. Dozentinnen und Dozenten durften RefWorks nur im Rahmen Ihrer Lehrveranstaltungen und zu Lehrzwecken einsetzen, wodurch nicht verwundert, dass sich diese Literaturverwaltung auch im Kreis der Multiplikatoren keiner starken Nutzung erfreute.
Dennoch haben sich bisher – soviel Statistik sei erlaubt – 359 berechtigte Nutzer einen RefWorks-Zugang eingerichtet und im letzten Jahr 39291 bibliographische DatensĂ€tze angelegt, gesammelt und verwaltet, so dass sich jetzt die Frage stellte, wie in Zeiten von Jamaica der weitere Einsatz dieses doch recht gut genutzten Programms bewerkstelligt werden kann.
Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen stellt es einen besonderen Erfolg dar, die Lizenzierung des Literaturverwaltungstools RefWorks nicht nur fĂŒr das Jahr 2010 sicherstellen, sondern auch den Kreis der berechtigten Nutzer auf alle Angehörigen der UdS ausdehnen zu können. Ab dem 1. Januar 2010 lassen wir die HĂŒrden fallen, um auch Dozentinnen und Dozenten, Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit zu geben, RefWorks zur Verwaltung ihrer Literatur – ob fĂŒr Forschung oder Lehre – einzusetzen.
In diesem Zusammenhang ist es vielleicht von besonderem Interesse, dass die im Dezember anstehende RefWorks-Schulung am 10. Dezember 2009 von Herrn Claus Wolf, RefWorks-COS, ĂŒbernommen wird. Claus Wolf ist European Operations Manager und ein sehr erfahrener RefWorks-Trainer, von dessen Schulung sowohl Neueinsteiger als auch alte Hasen sehr profitieren können. Die Schulung findet wie gewohnt im Schulungsraum der SULB statt.
Der genaue Termin: Donnerstag, 10. Dezember 2009, 16 Uhr c.t.
2 Kommentare zu “RefWorks – the show goes on”
Das ist ganz grosse klasse. Die Frage die sich aber natĂŒrlich aufdrĂ€ngt ist warum man nicht von Anfang an auf das freie BibTeX gesetzt hat und somit den de facto Standard fĂŒr wissenschaftliche Literaturverzeichnisse etablierte sondern auf das kommerzielle und proprietĂ€re Refworks setzte. Damit hat man nicht nur ohne BegrĂŒndung eine kommerzielle einer freien Lösung bevorzugt sondern auch eine „BegrĂŒndung“ geschaffen um StudiengebĂŒhren zu rechtfertigen.
Das ist recht traurig mit an zu sehen, da die FĂ€higkeiten der Juristen im Umgang mit EDV-Technik generell zu wĂŒnschen ĂŒbrig lĂ€sst und eigentlich jede Förderung dessen Ausbau unterstĂŒtzenswert ist. Ein kommerzielles Produkt wie Refworks, welches sich nicht durch technische Ăberlegenheit, sondern ausschliesslich durch solche WerbemaĂnahmen wie dieses Projekt verbreitet, sollte auf jeden Fall kritisch beĂ€ugt werden.
geschrieben von Musiksaal_C5.1 am 01. Dez, 2009
Lieber Musiksaal,
man kann die Dinge sehen wie Sie, aber ich halte Ihren Blick fĂŒr sehr verengt. Als Bibliotheksverantwortliche mĂŒssen wir fĂŒr alle Benutzergruppen mit- und vorentscheiden, nicht nur fĂŒr den Technik-affinen Teil.
ZunĂ€chst: BibTex ist kein „de facto Standard fĂŒr wissenschaftliche Literaturverzeichnisse“, sondern ein in gewissen Disziplinen ziemlich gebrĂ€uchliches Format, das Sie durchaus in RefWorks einsetzen können. Ich habe begeisterten Zuspruch von BibTex-Nutzern erfahren, die RefWorks verwenden.
Die Entscheidung fĂŒr RefWorks fiel auf der Grundlage einer Reihe von Kriterien, die BibTex gelegentlich, aber bei weitem nicht in diesem Umfang erfĂŒllt hĂ€tte. PlattformĂŒbergreifend mag BibTex sein, natĂŒrlich kann man damit strukturierte Daten verwalten und in einer beliebigen Form ausgeben.
RefWorks ist und kann das alles auch, darĂŒber hinaus aber ist es
– online prĂ€sent
– kann Daten teilen (z.B. eine „lebende“ Literaturdatenbank einer Lehrveranstaltung, keine statischen Listen oder Exporte)
-ist ziemlich intuitiv (und im Webbrowser) zu bedienen und vieles, vieles mehr.
Abgesehen davon schont es die Nerven der Schulenden und „Beschulten“: die schlimmste Literaturverwaltungsschulung meines Lebens war eine ĂŒber BibTex. Ein Dutzend Leute waren entsetzt und verunsichert, einer begeistert.
Ich will Ihnen wĂŒnschen, dass Ihre Begeisterung fĂŒr BibTex anhĂ€lt, aber lassen Sie dem Rest der Welt eine Software, die sie auch einsetzen wird.
Schönen GruĂ, tk
geschrieben von tk am 04. Dez, 2009